Heute hat mich um 06:00 Uhr mein Wecker geweckt. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel hole ich überpünktlich um 08:15 Uhr meine Dolmetscherin Veronika mit dem Taxi zu Hause ab. Sie ist gerade noch dabei, die letzten Sachen in ihrem Koffer zu verstauen. Mein erster Eindruck: Sie scheint ziemlich chaotisch zu sein! Na super, passt ja dann wie Faust auf's Auge zu einem Pedanten wie mir... 😳
Weiter geht's mit dem Taxi zum Berliner Flughafen Schönefeld. Abflug gegen 09:45 Uhr mit Aeroflot-Flug Nummer SU 112 nach Moskau, Flughafen Scheremetjewo.
Als wir Polen und Weissrussland hinter uns gelassen haben, wird es mir zum ersten Mal bewußt, daß wir den "Schutzbereich" der NATO verlassen und in den Bereich des ehemaligen Warschauer Paktes eingetaucht sind. Ein wenig mulmig ist mir schon - immerhin sind wir jetzt bald "beim Russen".
Nach der Landung müssen wir uns erstmal eine russische Telefonkarte besorgen, damit wir in Russland zu verkraftbaren Tarifen telefonieren können. Mit deutscher Sim-Karte werden das sonst alles teure Auslandstelefonate. Das ganze Procedere ist nach circa einer Stunde erledigt.

Nach einer weiteren Stunde kommen wir also endlich in dem von mir über HRS gebuchten Hotel "Sevastopol 2" an. Um es wenigstens an dieser Stelle kurz zu machen: Das Hotel geht garnicht, es ist schlicht eine Zumutung! {Anmerkung: In 2008 eine Bruchbude und gerade in Renovierung begriffen, inzwischen mag es dort anders aussehen!} Bereits an der "Rezeption", die eher wie ein Postschalter aussieht, fragen uns die Damen, ob wir uns nicht lieber die Zimmer erstmal ansehen wollen, bevor wir einchecken. Ist ja irgendwie auch bezeichnend. Ihnen ist wohl klar, daß ich als "Westler" nicht zwingend in diesem Etablissement bleiben will. Es ist alles ziemlich primitiv und das halbe Gebäude ist eine Baustelle! Nach der Besichtigung eines der besseren Zimmer lehnen wir dankend ab.
Toll, es ist fast schon 17:00 Uhr und wir haben noch keine Bleibe! Auf dem Rückweg zur U-Bahn-Station fängt es an zu regnen. Passt ja irgendwie auch alles zusammen - ich komme mir wie in einem Film vor. Wir halten erstmal inne und essen jeder ein Bliny, eine russische Spezialität, ähnlich der französischen Crepes, an einem Straßenverkauf-Wagen. Sehr lecker!
Untergekommen sind wir dann in einer Privatschule/Internat, in welchem die Schüler auch übernachten können. Nach telefonischer Organisation durch Veronika gibt es die gute Nachricht, daß wir dort einchecken können. Sie kennt von ihrem letzten Moskau-Besuch Larissa, die Dame, die die Zimmer dort vermietet. Ich bin froh, als wir endlich dort unser Dach über dem Kopf gefunden haben.
Abends ziehen wir ins Moskauer Nachtleben: Erst Abendessen im Restaurant "Dogus", dann in eine Karaoke-Bar "Point-Lounge", anschliessend noch in die Diskothek "Hungry Duck" und abschliessend in den frühen Morgenstunden noch in die In-Diskothek "B2".
Grundsätzliche Regel: Vor Restaurants, Diskotheken und Clubs mit Türsteher immer Deutsch reden, das ist die Eintrittskarte, denn ausländische Touristen werden in der Regel eingelassen, da Geld winkt.
Müde fallen wir gegen 04:00 Uhr morgens in unsere Betten. Das war ein langer Tag!
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